Wir als Kornbauern versuchen mit anderen Partnern über Projekte neue Absatzmöglichkeiten für Bauern zu finden, mit Verarbeitern neue Vermarktungsstrukturen zu eröffnen und den ökologischen Landbau weiter voran zu bringen. Hier ein paar Beispiele:

WaGeMuT – mehr Bio-Bier aus der Region

Wertschöpfung aus Getreide, Malz und Trunk 

Die Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten steigt in den letzten Jahren stetig an. Bio-Biere sind in diesem wachsenden Markt jedoch noch ein Nischenprodukt. Um Bio-Landwirten den Absatz an Braugetreide zu sichern und regionalen Brauereien neue Absatzweg zu eröffnen, haben sich die VG Bioland, die TH Bingen, die Naheland Malz GmbH und die Privatbrauerei Bischoff im EIP-Projekt WaGeMuT zusammengeschlossen.

Ziel des Forschungsprojektes ist der Aufbau einer nachhaltigen und regionalen Wertschöpfungskette vom Anbau der Biobraugerste bis zur Produktion von regionalem Bio-Bier, in der die Produktpreise die Kosten der ökologischen und sozialen Nebenleistungen korrekt abbilden. Durch das Projekt soll ein neuer Impuls für den Anbau von Öko-Braugetreide und für den Ökolandbau in Rheinland-Pfalz gesetzt werden. Dazu wurden die für den Aufbau einer wettbewerbsfähigen Wertschöpfungskette notwendigen Faktoren ermittelt und Ansätze für den Aufbau einer Kommunikations- und Marketingstrategie, die mit regionalen Brauereien und Handelspartner herausgearbeitet. 

Zudem wurden die positiven Umwelteffekte in der ökologischen Landwirtschaft und hierbei vor allem die wichtigen Beiträge zum Wasser-, Umwelt- und Naturschutz, untersucht.

Das Projekt startete im September 2019 und endete zum Mai 2023.

bier im sonnenuntergang

Starke Körnerleguminosen –
mehr Hülsenfrüchte auf den Teller

Im EIP-Projekt „Starke Körnerleguminosen – mehr Hülsenfrüchte auf den Teller“ haben sich in Rheinland-Pfalz die VG Bioland, die Stiftung Ökologie und Landbau, der Verarbeiter purvegan und der Landhandel Rupp zusammengeschlossen, um den Anbau und Absatz von Erbsen, Linsen und Co zu fördern. Denn Leguminosen können bei der menschlichen Ernährung als wertvolle Proteinquelle eine wichtige Rolle spielen.

In der Vergangenheit standen einer erfolgreichen Marktetablierung von Speiseleguminosen im Wesentlichen drei Gesichtspunkte entgegen: wenig ausgeprägte Kenntnisse der Landwirte zum Anbau von Leguminosen, eine fehlende geeignete Anlage zur speisefertigen Aufbereitung des Erntegutes und funktionierende regionale Absatzstrukturen.

Im Rahmen des Projektes wurden daher Netzwerke zwischen Landwirten und Beratern aufgebaut, mit denen Wissen und Kenntnisse zum erfolgreichen Anbau geteilt und ausgebaut werden können. Der Aufbau dieser Beratungsstrukturen wurde überwiegend in Eigenleistung erbracht.

Ein weiterer Schwerpunkt bestand des Projektes zudem darin, einen  Partner und einen Standort für eine Aufbereitungsanlage zu finden, diese zu konzipieren und die Errichtung zu begleiten. Beim Landhandel Rupp in Framersheim konnte dieser Schritt erfolgreich umgesetzt werden. Seit Anfang 2021 ist dort eine komplett neu errichtete Reinigungs- und Siloanlage betriebsbereit. Speiseleguminosen können vor Ort speisefertig aufgereinigt und versandfertig verpackt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes besteht darin, neue Impulse für den Absatz regionaler Leguminosen zu geben und die lokale Verarbeitungsstruktur zu stärken. Dazu wurde bei der purvegan GmbH eine Anlage zur Herstellung von Würzsaucen auf Basis von Bio-Lupinen und anderen Körnerleguminosen geplant und umgesetzt. Die Anlage ist seit 2019 in Ramsen in Betrieb und in dem Jahr konnte eine erste Würzsauce auf Basis von heimischen Bio-Lupinen auf den Markt gebracht werden.

Im Rahmen des EIP-Projektes wurde durch intensive Zusammenarbeit kompetenter Partner ein Beitrag zur Strukturverbesserung für den Anbau von Speiseleguminosen entlang der Wertschöpfungskette in Rheinland-Pfalz geleistet, der sowohl die Bio-Bauern als auch die aufnehmende Hand und Lebensmittelhersteller einbindet.

Gefördert mit Mitteln der EU

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